Paarturnier am Montagabend beim BC München im Bridgedomizil am Max Weber Platz.
Die Reizung
Süd eröffnet mit 2K, was von diesem Paar als weak two in Karo alertiert wird. West passt und Nord erhöht die Sperre mit einem 5-Karo Gebot.

Ost kontriert und West muss jetzt mit folgendem Blatt eine Entscheidung treffen:

Aus der Reizung von N/S kann man schließen, dass sie in Karo einen 11-Kartenfit haben. Ost hat mit dem Kontra eine starke Hand und mindestens 4-3 in den Oberfarben versprochen. Man hat also auch in einer der beiden Oberfarben einen 9-Kartenfit.
Jetzt kann man wieder das Law of total tricks anwenden. Beide Paare haben in ihren längsten Farben 11 bzw. 9 Karten. Das heißt, dass auch die Zahl der erzielbaren Stiche 20 betragen wird. Da die Punktemehrheit auf O/W liegt, hat man Aussichten auf 11 Stiche und der Gegner auf 9. Wenn man also auf West das Kontra von Ost verwandelt, wird N/S voraussichtlich 2-mal fallen. Selbst mit Kontra wäre das für N/S noch lukrativ, außer bei Gefahr für N/S (-500) und Nichtgefahr für O/W (450).
Allerdings sagt das Law auch, dass die 5-er Stufe dem Gegner gehört, wenn die Gesamtstichzahl nicht über 20 ist. Für ein Gebot auf der 5-er Stufe spricht die Chicane in Karo. Dagegen spricht das schwache Blatt und dass man auch nicht herausfinden kann, in welcher Oberfarbe man einen 9-Kartenfit hat. Ein vorsichtiger Spieler wird also eher das Kontra stehen lassen.
Das Ergebnis
Tatsächlich kann man nur 5 Coeur erfüllen, aber nicht 5 Pik. Auch 5 Coeur sind nur dann machbar, wenn man die Piks richtig behandelt.
Ein weiteres Beispiel zum Thema “Law of total tricks” wird im Blogbeitrag 32 behandelt.
Wer das Board selbst spielen will drückt zunächst die Taste “Next” bis das Ausspiel kommt. Danach übernimmt man mit “Play” die Kontrolle über das Spiel. Man kann jederzeit zwischen “Play” und “Next” wechseln. Durch Drücken von “GIB” erhält man die Anzahl der erzielbaren Stiche im Vergleich zum gereizten Kontrakt.
2 Gedanken zu „B1 – Sperreröffnung auf hoher Stufe“
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