West hat bisher nur 3F gezeigt (♥B, ♠D), Ost bereits 7F (♠A, ♣K). Die Wahrscheinlichkeit, dass ♦K auf West und damit hinter der ♦D sitzt, ist also etwas gestiegen. Aus diesem Grund sollte man nicht auf den Expass setzen, sondern den Gegner dazu zwingen, in Karo anzutreten. Das bedeutet eine Runde Karo klein aus beiden Händen. Wenn West wirklich den ♦K hat und Ost den ♦B, dann ist es egal, ob Ost oder West den Stich gewinnen. Gewinnt West den Stich muss er vom ♦K antreten. Gewinnt Ost den Stich, hat man gegenüber dem ♦K eine Gabel mit ♦A und ♦10. Es hilft auch nicht, wenn Ost den ♦B vorlegt. Dann deckt man auf Süd mit der ♦D und die ♦10 wird wieder hoch.
Wirft Ost im 10. Stich nicht das letzte Pik ab, sondern ein Karo, ändert sich die Vorgehensweise. Jetzt muss man verhindern, dass Ost zum Stich kommt. Man zieht zuerst das ♦A ab und spielt ein kleines Karo zur ♦D. Da der ♦B bei Ost nur noch zu zweit war, fällt der jetzt und die ♦10 wird wieder hoch.
Fazit
Glücklicherweise musste ich das Board nicht spielen und konnte mir für die Analyse viel Zeit nehmen.
Trotz der 26 Punkte ist dieser SA-Kontrakt nur sehr schwer zu erfüllen. Er geht übrigens nur von Süd. Antwortet Nord auf die 1♣-Eröffnung direkt mit 2SA oder 3SA, kommt der Pik-Angriff von Ost. Dann fällt das Vollspiel immer.
Ebenso kann Süd ohne Coeur-Angriff den Kontrakt nur mit offenen Karten erfüllen, da man nie auf die Idee kommen wird in der zweiten Coeur-Runde die ♥10 von Süd laufen zu lassen.
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