B126 – Mit Neuer Unterfarbe Forcing (NUF) den Fit finden

Board 14 beim BBO Nachmittagsturnier des DBV am 25. Juli. Hier geht es darum mit Neuer Unterfarbe Forcing (NUF) den Fit in Coeur zu finden.

Die Reizung1

Ost ist Teiler und passt. Süd eröffnet:

Verteilung Süd
  • 1
  • 1SA
  • 2
  • 5
Verteilung Nord - Mit Neuer Unterfarbe Forcing (NUF) den Fit finden
  • 1
  • 2♣ (NUF)
  • 4SA
  • 6

Erläuterungen zur Bedeutung der Gebote gibt es auf der nächsten Seite.

Mit Neuer Unterfarbe Forcing (NUF) den Fit finden

1 und 1 sind selbsterklärend.

1SA von Süd: Das 1SA-Wiedergebot verspricht eigentlich eine ausgeglichene Hand. Man könnte versucht sein, 2 zu reizen, um die unausgeglichene Hand zu zeigen. Allerdings ist auch das nicht korrekt, da man kein 5-er Karo hat. Forum D Plus 2015 sieht in dieser Situation das 1SA-Gebot vor.

2 von Nord: Für Nord ist immer noch ein Fit in Coeur möglich, da Süd ein mögliches 4-er Coeur mit Schwäche nicht auf der 2-er Stufe bieten kann. Ein 2-Gebot würde zwar die Verteilung zeigen, ist aber auf 10FL limitiert. Ebenso kommt ein 3-Gebot nicht in Frage, da das eine 5-5 Verteilung der Oberfarben zeigt. Die Lösung ist NUF (Neue Unterfarbe Forcing): Das verspricht ab 11FL und verlängert die Pik-Farbe. Gleichzeitig verneint es noch nicht ein 4-er Coeur.

2 von Süd: Bei der Konvention Neue Unterfarbe Forcing muss Süd zuerst ein 4-er Coeur zeigen, auch wenn in Pik ein 3-er Anschluss bestehen würde. Nord hat selbstforcierend gereizt und wird ohne ein 4-er Coeur ein weiteres Gebot abgeben. Süd könnte dann immer noch einen eventuellen 3-er Anschluss in Pik zeigen.

4SA von Nord: Nord kennt jetzt den Fit in Coeur und würde gerne wissen, ob Süd eine Erst- oder Zweitrundenkontrolle in Karo hat. Mir ist jedoch kein Gebot eingefallen, mit dem man den Fit bestätigen könnte und gleichzeitig die Kontrolle abfragt. Deshalb würde ich zur Vermeidung von Missverständnissen das Risiko eingehen und direkt die Ass-Frage stellen.

5 von Süd: verspricht bei mir 3 oder 0 keycards.

6 von Nord: da alle keycards vorhanden sind, sollte der Schlemm erfüllbar sein.

Der Spielplan

Für den Spielplan ist es unerheblich, ob man den Schlemm von Nord oder von Süd spielt. Auch das Ausspiel beeinflusst den möglichen Erfolg nicht.

Normalerweise zählt man die Verlierer von der längeren Trumpfseite. Ist auf beiden Seiten die gleiche Anzahl von Trümpfen, nimmt man die stärkere Seite. Das wäre hier Nord mit 15F. Manchmal ist es jedoch auch sinnvoll darauf zu schauen, wo man seine Verlierer leichter eliminieren kann.

Von Nord aus betrachtet hat man 3 Verlierer in Pik und 1 in Karo. Bei einer 4-3 Verteilung der Piks beim Gegner müsste man zweimal schnappen, um die restlichen Piks hochzuspielen.

Auch von Süd aus betrachtet hat insgesamt 4 Verlierer (1 in Karo, 3 in Treff). Von den 3 Verlierern in Treff kann man einen auf den zweiten Pik-Stich entsorgen, die restlichen zwei werden auf Nord gestochen.

Beide Möglichkeiten können zum Erfolg führen. Man darf jedoch auf keinen Fall am Anfang zwei oder gar drei Trumpfrunden spielen. Außerdem muss der Schnitt in Karo frühzeitig gemacht werden.

Für mich stellte sich der Spielplan von Süd aus betrachtet als wesentlich einfacher dar.

Die Ergebnisse

Das Board wurde an 44 Tischen gespielt. Den Fit in Coeur fand ungefähr die Hälfte der Paare, jedoch wurde nur 4-mal von Süd gespielt. Das bedeutet, die Konvention NUF wurde sehr selten eingesetzt.

Der Schlemm in Coeur wurde 9-mal erreicht, jedoch nur 3-mal erfüllt. Zusätzlich erzielten noch 3 Paare die 12 Stiche, hatten aber nur das Vollspiel gereizt. Dafür gab es immerhin noch 90,7%. Hier reichte also ein gutes Abspiel für einen Top.

An 20 Tischen wurde der Coeur-Fit nicht gefunden und 3SA gespielt. In diesem Kontrakt sind bei normalem Verlauf nur 10 Stiche zu erzielen. Dafür gab es 45%.

Auch der Blogbeitrag 40 beschäftigt sich mit dem Thema Neue Unterfarbe Forcing.

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