B144 – Wiederbelebung mit sehr starker Hand

Paarturnier beim BC München-Lehel am 21. Oktober. Bei Board 20 geht es um die Wiederbelebung mit sehr starker Hand in letzter Position. Beide Parteien sind in Gefahr.

Der Reizbeginn

West eröffnet mit 1♠, Nord und Ost passen. Jetzt kommen Sie auf Süd:

Was wäre Ihr Gebot mit 23F?

  • Kontra
  • 3SA

Wiederbelebung mit sehr starker Hand

Bevor man sich für ein Gebot entscheidet, sollte man sich vergegenwärtigen, wie viele Punkte noch beim Partner sein können. West hat in erster Position eröffnet, sollte also mindestens 12F haben. Zusammen mit den 23F von Süd bleiben also noch 5F für Nord und Ost. Der Partner auf Nord wird vermutlich 2-3 Punkte haben. Dazu kommt, dass Süd vor dem Eröffner sitzt. Das bedeutet, dass die Schnitte in Coeur, Karo und Treff wenig Aussicht auf Erfolg haben. Unter diesen Umständen halte ich ein direktes 3SA-Gebot für sehr gewagt.

Sollten Sie sich auf Süd für ein Kontra entschieden haben, antwortet Ihr Partner auf Nord mit 2. Jetzt sollte man die sehr starke Hand durchgeben und 2SA bieten. Hat Ihr Partner wirklich alle fehlenden Punkte kann er ins Vollspiel gehen. Tatsächlich hat er nur 3F und wird passen.

Das Board wurde an 6 Tischen gespielt. 4 Spieler waren von ihrem Blatt so überwältigt, dass sie nicht vor dem Vollspiel stoppen wollten.

Der Spielplan

West greift mit D an und jetzt sehen Sie den Dummy auf Nord.

Verteilung Nord
Verteilung Süd - Wiederbelebung mit sehr starker Hand

Eigentlich können Sie sich nicht beschweren. Der Partner bringt noch einen zweiten Halt in der Gegnerfarbe mit. Trotzdem haben Sie nur 5 Direktstiche und mit einem Übergang auf Nord können Sie nur einmal schneiden. Eine zusätzliche Information über die Verteilung der Karten bekommen Sie im ersten Stich noch vom Partner des Gegners. Er bedient Pik nicht, sondern wirft ein kleines Treff ab.

Was wissen Sie aus der Reizung und dem ersten Stich?

  • West hat ein 7-er Pik und damit noch 6 Karten in den Restfarben
  • Wenn West mit mindestens12 Punkten eröffnet hat, bleiben für Ost noch maximal 2 Buben
  • Keiner der Schnitte wird erfolgreich sein, da alle 3 Könige bei West sein müssen

Entscheidend für den erfolgreichen Spielplan ist, wie die restlichen 6 Karten bei West verteilt sind. Sind alle 3 Könige einmal besetzt, wäre es am besten, zuerst das Ass abzuziehen und dann eine kleine Karte zu spielen. Allerdings müsste man dazu 3-mal aussteigen und man hat nur 2 Stopper in Pik. Besser wäre es, wenn einer der Könige blank bei West sitzt.

Mit verdeckten Karten wird man wahrscheinlich Karo versuchen, da das die längste gemeinsame Farbe ist und damit am wenigsten freie Plätze beim Gegner sind. Leider ist das genau die falsche Farbe, wie man bei Ansicht von West sieht.

Verteilung West - Teiler

Mit offenen Karten sollte man 3-mal Coeur von oben spielen. Darauf muss West bereits 2 Karten in Pik abwerfen. Danach kann man mit Pik oder Treff fortfahren. Spielt man Pik weiter zum König, kommt als nächstes A und ein kleines Treff. West kann nach dem K noch 3 Stiche in Pik abziehen, muss aber anschließend in die Karo-Gabel von Süd spielen. Damit verliert Süd nur 4 Stiche.

Wiederbelebung mit sehr starker Hand – Ergebnisse

Mit verdeckten Karten ist der Kontrakt meines Erachtens nicht zu gewinnen. Aus diesem Grund erzielte auch das Paar den besten Score, das sich mit einem Teilspiel in Karo begnügte.

Sollte West die Pik-Farbe in der Reizung wiederholt haben, wäre ein Strafkontra die beste Lösung. 2♠ fällt je nach Ausspiel 1- bis 2-mal.

Ergebnisse

Sie können jeden beliebigen Kontrakt im Bridge solver nachspielen, indem Sie auf das jeweilige Kästchen klicken (z.B. 3NT von S).

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