Teamliga des Südbayrischen Bridgeverbands am 4. Februar 23. Bei Board 10 am Vormittag sind alle in Gefahr. Dann lohnt es sich auch knappe Vollspiele auszureizen. Um den Kontrakt zu erfüllen, muss man sich jedoch auf die Suche nach 3 zusätzlichen Stichen begeben.
Die Reizung
Nach der 1♥-Eröffnung von West endete die Reizung in der Regionalliga 5-mal bei 3SA, gespielt von Süd.
West greift mit ♥6 an (4. unter einer Figur) und jetzt kommt der Dummy auf den Tisch.
Die Lage-Analyse
Süd betrachtet auch das eigene Blatt und stellt fest:
- das Vollspiel muss mit 23 Punkten erfüllt werden.
- die Karo-Länge von Nord ist mit dem eigenen Single nicht sehr wertvoll.
- Auf Grund der Reizung weiß man wo die fehlenden Punkte sind. Da West eröffnet hat, kann Ost maximal 5 Punkte haben.
- ♠A sitzt wahrscheinlich bei West. Um den ♠K zu schützen, muss vermieden werden, dass Ost an den Stich kommt.
- Nach dem Angriff hat man 6 sichere Stiche: 2 in Coeur, 3 in Karo, 1 in Treff.
Die Suche nach 3 zusätzlichen Stichen
Zusätzliche Stiche können von 3 verschiedenen Farben kommen:
- Coeur: 2 zusätzliche Stiche sind möglich, wenn man König und Dame bei West heraustreibt.
- Karo: 1 zusätzlicher Stich ist möglich, wenn die Karos 4-3 beim Gegner verteilt sind. Da West bereits ein 5-er Coeur hat, ist jedoch die Wahrscheinlichkeit groß, dass die längeren Karos bei Ost sind. Dann käme Ost an den Stich und könnte durch den ♠K durchspielen. Außerdem würde Süd durch 4 Karorunden selbst in Abwurfzwang geraten.
- Treff: 3 zusätzliche Stiche sind möglich, wenn die Treffs 3-3 beim Gegner verteilt sind und der ♣K bei West und der ♣B bei Ost ist.
Der Spielplan
Den ersten Stich hat Süd mit der ♥7 gewonnen. Um zu vermeiden, dass Ost an den Stich kommt, spielt man nach dem Angriff eine weitere Runde Coeur mit der ♥9. West übernimmt mit der ♥D und fährt mit einem kleinen Karo fort. Nord gewinnt den Stich mit ♦D.
Am besten wendet man sich jetzt der Farbe zu, die das größte Stichpotential besitzt. Also spielt man von Nord ein kleines Treff zur ♣10 auf Süd, wenn Ost eine kleine Karte zugibt. West gewinnt den Stich mit dem ♣K und spielt wieder Karo.
Nord gewinnt mit ♦K und spielt auch noch die ♦D. Beide Gegner bedienen. Jetzt folgt ♣A und danach klein Treff zur ♣D auf Süd. Man hat Glück, die Treffs sind 3-3 beim Gegner verteilt. Damit wird auch noch das 4. Treff von Süd hoch. Man weiß jetzt, dass West noch 2 Karten in Coeur hat und hoffentlich noch 2 Karten in Pik. Dann ist die beste Spielweise jetzt das ♥A auszuspielen und anschließend in Coeur an West auszusteigen. Damit ist der ♠K geschützt und man macht noch den 9. Stich.
Die Zusammensetzung der 9 Stiche: 1 in Pik, 2 in Coeur, 3 in Karo, 3 in Treff.
Versucht man einen zusätzlichen Stich in Karo zu entwickeln, wird man fallen. Ost kommt an den Stich und spielt durch den ♠K.
Der genaue Spielverlauf
Die Karte, die den jeweiligen Stich macht, ist grün hinterlegt. Das nächste Ausspiel ist blau hinterlegt, wenn es nicht die höchste Karte in dieser Farbe ist.
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- Stich
- ♥6
- ♥D
- ♦8
- ♣K
- ♦2
- ♦5
- ♣5
- ♣2
- ♥3
- ♥8
- ♥K
- ♠A
- ♠B
- ♥2
- ♥5
- ♦D
- ♣3
- ♦K
- ♦A
- ♣A
- ♣8
- ♠2
- ♠3
- ♠8
- ♦3
- ♦7
- ♥4
- ♠4
- ♦6
- ♣4
- ♦9
- ♦10
- ♣9
- ♣B
- ♠6
- ♦B
- ♠9
- ♠D
- ♠5
- ♥7
- ♥9
- ♦4
- ♣10
- ♠7
- ♥10
- ♣6
- ♣D
- ♣7
- ♥A
- ♥10
- ♠10
- ♠K
Das Ergebnis
Insgesamt wurde dieses Board in der Teamliga des Südbayrischen Bridgeverbands an 22 Tischen gespielt. Da Ost/West in Gefahr war, standen viele IMPs auf dem Spiel. Entweder +600 oder -100, also 12 IMPs.
In der Regionalliga wurde der SA-Kontrakt 6-mal gespielt (5-mal 3SA, 1-mal 2SA) und zweimal 9 Stiche gemacht.
In der Landesliga 1 wurde der SA-Kontrakt 5-mal gespielt und auch zweimal 9 Stiche gemacht. Allerdings begnügte man sich hier meist mit 2SA als Endkontrakt.
In der Landesliga 2 wurde 3-mal der 2SA-Kontrakt gespielt, davon 2-mal mit Überstich.
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