B157 – Der teure Zweifärber in der Wettbewerbsreizung

Der “Fehler” wurde von Ost gemacht, und zwar bereits im zweiten Stich. Nord spielt dann das A und Ost wird immer ein kleines Pik zugeben.

Gesamtverteilung

Ost müsste sich jedoch in Pik deblockieren, d.h. ein hohes Pik zugeben. Auch in der folgenden Pik-Runde müsste Ost wieder ein hohes Pik zugeben.

Nord wird jetzt die Treffs entwickeln und muss einmal an West aussteigen. Darauf kommt Ost in Karo an den Stich und kann 2 Stiche mit König und Dame machen. Hat Ost sich nicht am Anfang deblockiert, kommt es nach Stich 8 zu folgender Situation:

Verteilung nach Stich 8

Spielt Ost jetzt den B, dann bleibt Süd klein und West kann nicht mit der D übernehmen, da sonst 9 auf Süd hoch wird. Könnte Ost die 3 spielen, wäre die 9 von Süd in der Gabel und West würde noch 2 Stiche machen.

Alternativen beim Gegenspiel

Greift West mit Pik an, wird der Kontrakt immer erfüllt. Die Gegner machen zwar 2 Stiche in Pik, aber dafür behält man die Deckung in Karo und kann die Trefffarbe gefahrlos entwickeln.

Beim Angriff mit Treff ergibt sich dieselbe Situation wie beim Angriff mit Karo. Nord muss den Stich sofort mit dem König übernehmen, das A abziehen, zu A auf Süd wechseln und den K spielen. Anschließend geht man mit A an den Tisch und entwickelt die Treffs. Wenn Ost sich nicht in den ersten beiden Pik-Runden deblockiert hat, dann machen Nord/Süd 9 Stiche.

Aber auch beim Angriff mit Coeur ist der Kontrakt nicht leicht zu schlagen. Wendet Ost nach dem Ausspiel von 5 (4. unter einer Figur) die 11-er Regel an, kommt er oder sie zu dem Schluss, dass Süd nur 1 höhere Karte als die 5 hat. Aber welche? Ist es die 10, müsste man die D legen, ist es die 8, wäre 9 richtig. Hat man tatsächlich den Stich mit der 9 gemacht, stellt sich noch die Frage nach der nächsten Karte: 6 oder D? Den Kontrakt schlagen kann man nur mit dem Nachspiel von D.

Auch die Blogbeiträge B118 und B136 beschäftigen sich mit dem teuren Zweifärber, allerdings in der ungestörten Reizung.

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