B169 – Die Trumpf-Promotion schlägt den Kontrakt

Board 15 beim Paarturnier des BC München-Lehel am 28. Mai 23. Hier kommt es auf das Gegenspiel an. Die Trumpf-Promotion bringt den Kontrakt zu Fall.

Die kompetitive Reizung

Süd hat offensichtlich einen Einfärber und gewinnt den Kontrakt mit 3.

Der Angriff

West greift mit K an und der Dummy kommt auf den Tisch.

Verteilung Nord - Dummy

Dummy

Jetzt kommen Sie auf Ost mit diesem Blatt. Der Angriff des Partners spricht für ein Double in Pik. Damit ist klar, dass Ost die ersten 3 Stiche macht, da der Alleinspieler auch 3 kleine Piks haben muss.

Verteilung Ost - Gegenspieler

Gegenspieler

Neben den 3 Stichen in Pik macht Ost auch noch einen Stich in Coeur mit A, wenn der Alleinspieler nicht eine Chicane in dieser Farbe hat. Das reicht aber noch nicht um den Kontrakt zu schlagen. Ein weiterer Stich könnte durch eine Trumpf-Promotion zustande kommen. Dazu spielt man eine weitere Runde Pik. Man spielt zwar in die Doppel-Chicane, da West aber hinter dem Alleinspieler sitzt, muss dieser vorstechen. Damit würde ein Trumpfstich für West entwickelt, wenn er in Treff entweder den Buben zu dritt oder die Zehn zu viert hält.

Es gibt zwei Möglichkeiten für die Fortsetzung nach den ersten drei Runden in Pik:

  • ein hohes Pik, um dem Partner ein Farbvorzugssignal für Coeur zu geben und möglicherweise noch einmal Pik spielen zu können.
  • zuerst A abziehen und dann ein Pik nachspielen.

Was wäre Ihre Wahl?

Die Trumpf-Promotion zum richtigen Zeitpunkt

Nach der Reizung muss man damit rechnen, dass der Alleinspieler mindestens 6 aber eher 7 Karten in Treff hat. 3 Karten in Pik hat er auch bereits gezeigt. Es bleiben also nur 3 Karten in den beiden Restfarben. In Karo liegen beim Dummy Ass und Dame. Dort wird man keinen Stich erzielen können, selbst wenn der Partner den König hat. Bleibt also Coeur. Hat der Partner auf West den K, kann man das A spielen und hat er es nicht, wird man nicht mehr als einen Stich in Coeur machen können. Hat der Alleinspieler ein Single in Coeur, wäre es ein Fehler, das Ass nicht sofort zu spielen. Er würde dann bei der Fortsetzung mit Pik einfach seinen Verlierer abwerfen. West hat zwar sicher einen höheren Trumpf als die 3 bei Nord, es gibt aber dann möglicherweise keinen weiteren Stich in Trumpf.

Deshalb ist es die richtige Entscheidung zuerst das A abzuziehen und dann Pik für die Trumpf-Promotion zu spielen. Bei Ansicht aller 4 Hände sieht man, dass nur dieser Plan im Gegenspiel von Erfolg gekrönt ist.

Weitere Beispiele zur Trumpf-Promotion können Sie hier nachlesen. Darüber hinaus hat auch Doris Wasser zahlreiche Beispiele für den Uppercut (österreichisch für Trumpf-Promotion) gesammelt.

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