B171 – Bridge und die Künstliche Intelligenz (KI), Teil 1

Derzeit findet man in den Zeitungen täglich Berichte über die Möglichkeiten und Gefahren der Künstlichen Intelligenz (KI). Daher wurde es Zeit einmal zu testen, inwieweit Bridge und die Künstliche Intelligenz harmonieren. Ist die KI bereits vergleichbar mit spezialisierten Bridgeprogrammen zur Analyse von Boards wie dem Bridgesolver, Deep Finesse oder Suit Play.

Ich habe mich mit ChatGPT in der kostenlosen Version unterhalten. Hier kommt der Erfahrungsbericht in zwei Teilen.

Wenn Sie Fragen und Antworten im Original nachlesen wollen, drücken Sie auf den jeweiligen Button.

Bridge und die Künstliche Intelligenz – allgemeine Kenntnisse:

Die Antwort bestätigt Grundkenntnisse: Bridge wird mit 52 Karten gespielt, es sitzen sich zwei Parteien gegenüber, das Spiel besteht aus einer Reizphase und einer Spielphase. Konventionen spielen eine wichtige Rolle.

Es werden einige sehr bekannte Namen genannt: Paul Soloway, Bob Hamman, Zia Mahmood, Geir Helgemo, Sabine Auken

Neben dem World Bridge Magazine sind weitere Bücher von Audrey Grant und Mike Lawrence in der Liste. Ob diese Bücher der letzte Stand der Erscheinungen sind, kann ich nicht beurteilen. 

Hier kommt ChatGPT ins Schleudern. 4 der 5 genannten Bücher kann ich bei Google nicht finden. Entweder sie sind total veraltet und nicht mehr erhältlich oder die KI hat angefangen zu phantasieren. Beim Titel „Die Kunst des Königsindischen Angriffs“ von Erich Eliskases handelt es sich um ein Schachbuch.

Die letzten Weltmeisterschaften fanden im September 2019 in Wuhan, China, statt. Sowohl die Bermuda Bowl (Open Teams), Venice Cup (Women´s Teams) als auch die d’Orsi Trophy (Senior Teams) wurden von Teams aus den USA gewonnen.

Jetzt muss die KI zugeben, dass der Wissensstand veraltet ist. Die letzte Aktualisierung stammt von 2021. Immerhin wird mir empfohlen die Webseite der World Bridge Federation zu konsultieren.

Bridge und die Künstliche Intelligenz – Kenntnisse der Karten

Es gibt Kurzbeschreibungen zu 7 Bietsystemen, darunter Standard American, ACOL, Precision und Blue Club. Forum D oder das französische System Majeur cinquieme kennt ChatGPT nicht. Darüber hinaus werden gängige Konventionen wie Stayman und Blackwood erwähnt.

Der Wert der Figuren im Bridge kennt die KI: Ass (4), König (3), Dame (2), Bube (1). Auch die Zehn wird als Quasi-Figur betrachtet, die beim Spiel von Bedeutung sein kann.

Der Bonus für Teilspiele ist 50, für Vollspiele 300. Beim Schlemm beträgt der Bonus 500 (Kleinschlemm) bzw. 1000 (Großschlemm). Außerdem gibt es einen Extra-Bonus wenn der kontrierte Kontrakt erfüllt wurde.

Um einen Kleinschlemm erfüllen zu können werden in der Regel 33 Punkte benötigt. Das hängt jedoch auch von der Kartenverteilung ab. Für den Großschlemm sollte man 37 Punkte haben.

Zuerst müssen die Punkte gezählt werden (Ass=4, König=3, Dame =2, Bube=1). Mit 12-21 Punkten wird dann 1 in Farbe eröffnet, wobei mindestens eine 4-er Länge vorausgesetzt wird (5-er Oberfarben werden nicht speziell erwähnt). Mit 15-17 Punkten und einer ausgeglichenen Hand ist die Eröffnung 1SA. Eröffnungen auf der 2-er Stufe sind bei ChatGPT immer stark mit 22 Punkten und einer 8-er Länge.

ChatGPT weiß also eine ganze Menge über Bridge, wenn es auch nicht immer korrekt ist. Im zweiten Teil wird getestet, ob die KI auch eine Reizung hinbekommt, z.B. für folgende Hand:

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