B209 – Die Behandlung der Nebenfarbe ist entscheidend

Board 19 beim Paarturnier im BC München-Lehel am 19. März 24. Gespielt wurde das Board an 8 Tischen. Eine mutige Reizung führt in den Schlemm. Die Behandlung der Nebenfarbe ist danach entscheidend für den Erfolg.

Die Eröffnung

Süd ist Teiler und passt, ebenso West. Jetzt kommen Sie mit dieser Hand:

Verteilung Nord

Sie haben 9 Spielstiche. Damit kommt nur die stärkste Eröffnung in Frage, je nach Vereinbarung also 2♣ oder 2. Für die weitere Reizung habe ich 2♣ als Eröffnung angenommen.

Ihr Partner antwortet auf 2♣ mit 2SA. Das verspricht bei Forum D ab 8F oder 1 Ass + 1 König. Nach der positiven Antwort des Partners sollten Sie einen Schlemm untersuchen.

Der Weg in den Schlemm

Die gesamte Reizung könnte dann wie folgt verlaufen:

Verteilung Nord
Eröffner
Verteilung Süd
Antwortender
  • 2♣: stärkste EÖ, ab 9 Spielstiche
  • 3: mindestens 6-er Länge
  • 4SA: Ass-Frage
  • 6: alle keycards vorhanden, Abschluss
  • 2SA: ab 8F oder 1 Ass + 1 König
  • 4: Fitbestätigung
  • 5♣: 4 oder 1 keycard von 5

Nach der Beantwortung der Ass-Frage wäre es sinnvoll nach Königen zu fragen, ganz besonders nach dem K. Dazu fehlt leider der Bietraum. Nach 5♣ wäre 5 die Frage nach der D und 5 wäre Abschluss. Nord muss mit der Ungewissheit leben und das Risiko für den Schlemm eingehen.

Die Behandlung der Nebenfarbe ist entscheidend

Gegen 6 kommt von Ost K als Ausspiel.

Verteilung Nord
Verteilung Süd

In Pik, Coeur und Karo haben Sie keine Verlierer. Der Erfolg des Schlemms hängt also von der Behandlung der Trefffarbe ab. Es fehlen der K und der B. Die möglichen Spielpläne richten sich danach, wo Sie die beiden fehlenden Figuren vermuten. Außerdem ist zu beachten, dass Sie nur mit A einen Übergang nach Süd haben. In jedem Fall wird zuerst das A gespielt, um sich für einen Abwurf in Pik zu deblockieren.

Mögliche Spielweisen

Abhängig von der Verteilung der fehlenden Figuren in Treff ergeben sich folgende Spielpläne:

  1. K auf Ost: der günstigste Stand der Karten. Es spielt dann keine Rolle, wo der B ist. Man spielt einige Runden Trumpf, gefolgt von A und klein zur D. Die Wahrscheinlichkeit, dass der K günstig sitzt, liegt ohne weitere Informationen vom Gegner immerhin bei 50%.
  2. K auf West: jetzt spielt es auch eine Rolle, wo der B sitzt und ob die beiden fehlenden Figuren zu zweit oder zu dritt besetzt sind.
    • K zu zweit: bei 8 gemeinsamen Karten in Treff ist das nicht völlig unwahrscheinlich. Der beste Spielplan wäre dann das A abzuziehen, gefolgt von klein Treff aus beiden Händen. Damit wir die D hoch.
    • K zu dritt und B auf Ost zu zweit: der beste Spielplan wäre, klein Treff zur D, die an den K verliert. Anschließend A, worauf der B fällt und die 10 hoch wird.
    • K zu dritt und B auf West: das ist der schwierigste Fall. Unter dieser Annahme gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen:
      • sofort nach dem Gewinn des ersten Stichs ein kleines Treff zur D, die an den K verliert. Danach 2 Runden Trumpf, endend bei Süd. Jetzt ein kleines Treff zur 10.
      • nach dem Gewinn des ersten Stichs 2 Runden Trumpf, endend bei Süd. Jetzt sofort der der Schnitt zur 10. Deckt West mit dem B, gewinnt man den Stich mit A und hat noch die 10 und die D, um einen Stich in Treff zu entwickeln.

Welchen Spielplan hätten Sie gewählt? Auf der nächsten Seite folgt die Auflösung.