B52 – Hohes Sperren verhindert den Schlemm

Hohes Sperren verhindert den Schlemm bei Board 12 am 4. Juni, nachmittags, beim DBV-Turnier mit IMP-Wertung (siehe auch Wissen, Abrechnung beim Bridgeturnier) an 136 Tischen. Das Board hat mir Alexander von Dercks zur Besprechung vorgeschlagen.

Die erste Runde in der Reizung

West eröffnet in Nichtgefahr einen Weak two in Coeur, Nord bietet 2♠ und Ost sperrt mit 4. So wurde häufig, aber nicht immer, gereizt.

Hohes Sperren verhindert den Schlemm

Das nächste Gebot

Bevor Süd zum ersten Mal an der Reizung ist, haben die Gegner schon auf der 4-er Stufe gesperrt. Was macht Süd jetzt am besten mit diesem Blatt. Bitte Gebote abgeben und dann weiterlesen.

Verteilung Süd
8
B52 - das nächste Gebot von Süd

Mit dem Süd-Blatt sollte man an einen Schlemm denken. Der Partner hat über die Weak two-Eröffnung des Gegners 2♠ gereizt, sollte also neben einem 5-er Pik mindestens 12F haben. Man hat selbst 14F und eine Chicane in der Gegnerfarbe. Damit benötigt man 10 Punkte weniger für einen Schlemm. Die Frage ist, wie dieser Schlemm am besten erreicht werden kann. Man braucht dazu Vereinbarungen in einer Partnerschaft. Meine Interpretation der möglichen Gebote von Süd:

  • 4: dieses Gebot schließt die Reizung ab und ist meines Erachtens zu schwach. Außerdem ist nicht einmal der Fit garantiert.
  • 4SA: das würde ich als Ass-Frage für Pik interpretieren. Hätte Nord nicht 2♠ geboten, sondern geschwiegen, dann würde 4SA natürlich einen starken Zweifärber in den Unterfarben versprechen.
  • 5 Treff / 5: diese Gebote zeigen einen Einfärber in der genannten Farbe und beenden die Reizung. Kommt meines Erachtens mit dem Süd-Blatt nicht in Frage und wurde im Turnier selten gereizt.
  • 5: ein starkes Gebot mit Schlemminteresse und Kürze in Gegnerfarbe. Für mich bereits ein Zweifärber in Unterfarben, aber mit Toleranz für Pik, falls Nord längere Piks hat.
  • 5SA: Schlemmforcierend: ein extremer Zweifärber in den Unterfarben, ohne Interesse an Pik.

Bei der vorliegenden Süd-Hand wäre für mich 5 das beste Gebot. Es zeigt starkes Schlemminteresse und gibt Nord die Möglichkeit zur Wahl zwischen 5♠, 6♣ oder 6. Mit der vorliegenden Hand würde Nord hoffentlich 6 wählen.

Hohes Sperren verhindert den Schlemm

Kein Paar hat bei dem Turnier den Schlemm erreicht, wenn von O/W hoch gesperrt wurde. Oft hat West allerdings mit nur 4F nicht den Mut gehabt, den Weak two in Coeur zu eröffnen. Dann haben immerhin 12 Paare von 136 den Schlemm in Treff oder Karo erreicht. Das reichte für 12 IMPs.

  • 6 +1: 11,98 IMPs
  • 6♣/ =: 11,86 IMPs (bei IMP-Wertung spielt der Überstich fast keine Rolle)
  • 4♠ +2: 2,1 IMPs
  • 3SA + 2: 1,37 IMPs
  • 4♠ + 1: 1,36 IMPs
  • 5♣/ +1: 0,47 IMPs
  • 3♣/ +3: -7,84 IMPs

Fazit

  • Man sollte nicht davor zurückschrecken, einen Weak two mit 4 Punkten zu eröffnen, speziell in Nichtgefahr. Das kann zwar auch mal schief gehen, aber das gehört beim Bridge dazu.
  • Eine hohen Sperre der Gegner sollte kein Hinderungsgrund sein, doch noch den Schlemm zu erreichen.

Wenn jemand eine bessere Idee hat, wie man den Schlemm nach der hohen Sperre erreicht, bitte melden.

Auch der Beitrag B47 (Gegner sperrt hoch – was tun?) beschäftigt sich mit dem gleichen Thema.

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3 Gedanken zu „B52 – Hohes Sperren verhindert den Schlemm“

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