B55 – Konvention 2Coeur nach 1Karo > 2Treff

Reizung mit der Konvention 2 nach 1 > 2♣: Diese Konvention hätte man bei Board 24 beim Teamturnier des BC München I am 17.Juni gut einsetzen können.

Die Reizung

West eröffnet mit 1, Nord passt und Ost hat 18F und damit potenziell Schlemminteresse:

Das natürliche Gebot ist 2♣, forcierend für den Partner und selbstforcierend. Um herauszufinden, ob ein Schlemm möglich ist, sollte der Eröffner jetzt sein Blatt genauer beschreiben. Hierbei hilft eine Konvention, die auch im Lehrbuch zur ungestörten Reizung genauer beschrieben ist (ab Seite 404).

Reizung mit der Konvention 2 nach 1 > 2

Das Gebot 2 bedeutet jetzt nicht mehr einen teuren Zweifärber mit 5-er Karo und 4-er Coeur, sondern ist künstlich. Der Partner soll 2♠ bieten (Ausnahmen siehe Lehrbuch), damit der Eröffner sein Blatt genauer beschreiben kann. Darüber hinaus hat er eine Reihe von anderen Geboten zur Verfügung:

  • 2: 12-13 FL, 5-er Karo
  • 2: mehrdeutig, Partner soll 2 Pik bieten, danach
    • 2SA: 12-13 FL, gleichmäßige Hand
    • 3♣: 12-13 Fl, 4-er Treff
    • 3: ab 17 FL, 5-er Karo + 4-er Coeur
  • 2♠: ab 17 FL , 5-er Karo + 4-er Pik
  • 2SA: ab 14 FL, gleichmäßige Hand
  • 3♣: ab 14 FL, 4-er Treff
  • 3: ab 17 FL, 6-er Karo
  • 3: forcierend, Kürze in Coeur
  • 3♠: forcierend, Kürze in Pik
  • 3SA: 18-19 FL, gleichmäßige Hand

Im aktuellen Fall hat der Eröffner eine Minimumhand.

Die Reizung würde dann folgendermaßen ablaufen:

1: 3-er Karo, ab 12F

2: Eröffner will Blatt beschreiben

2SA: Minimum, 12-13 FL

2♣: 4-er Treff, ab 11FL

2♠: Relay

3SA: Abschluss, kein Schlemm in Sicht

Reizung mit der Konvention 2Coeur nach 1K>2T

Trotz der 18 Punkte auf Ost ist mit 12-13 Punkten auf West der Schlemm außer Reichweite.

Ergebnis

Beim Teamturnier waren 2 Ostspieler so berauscht von ihrem Blatt, dass sie vor dem Schlemm nicht mehr zu stoppen waren. Bei den beiden anderen Paaren wurde der Schlemm nicht wirklich untersucht.

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