Ducken unterbricht die Kommunikation zwischen Alleinspieler und Dummy. Das ist eine der möglichen Gegenspielstrategien, die beim Seminar von Marie Eggeling und Paul Grünke am 30. Mai vorgestellt wurden. Beim Turnier im Rahmen des Seminars war diese Strategie bei Board 4 erfolgreich.
Die Reizung
West eröffnet 1♦ mit 18 F und 4-er Karo.
Nord reizt mit 8FL und 5-er Pik dazwischen und Ost zeigt das 5-er Coeur non-forcing mit 9 FL. Süd hebt noch die Pik Zwischenreizung und West schließt die Reizung mit Doppelstopper in Pik mit 3SA ab.
Der Spielplan des Alleinspielers
Nord spielt ♠D aus und folgender Dummy kommt auf den Tisch:
West übernimmt den Stich mit ♠A. Der Alleinspieler hat 6 sichere Stiche: je 2 in Pik, Karo und Treff. Wenn der Treff-Schnitt sitzt und die Treffs 3-3 stehen, kommen noch 2 hinzu. Der 9. Stich muss aber von Coeur kommen. Deshalb wechselt West auf Coeur. Nord bleibt klein und auf Ost wird die ♥9 gelegt.
Ducken unterbricht die Kommunikation
Jetzt muss Süd mit diesem Blatt entscheiden welches Coeur er (oder sie) nimmt:
Aus der Reizung weiß man, dass West vermutlich nur ein 2-er Coeur haben wird. Außerdem sieht man, dass Ost nur einen einzigen Eingang zu den Coeurs hat. Aus diesem Grund muss Süd die erste Coeur-Runde ducken. West kann nur noch einmal die Coeurs spielen und muss dann das ♦A als Übergang benutzen, bevor die Coeurs hoch geworden sind.
Wenn man beim ersten Mal nicht duckt, ist der Kontrakt nicht mehr zu schlagen. Unabhängig vom Rückspiel kann West jetzt noch einmal klein Coeur spielen und das letzte hohe Coeur von Süd heraustreiben. Der sichere Übergang mit ♦A besteht ja noch.
Interessant ist die Lage, wenn West die erste Pik-Runde duckt. Nord muss jetzt den Wechsel auf Coeur finden, um den Kontrakt zu schlagen. Wenn Nord das vermeintlich tödliche Pik weiterspielt, kann der Alleinspieler bei der gegebenen Verteilung immer 9 Stiche realisieren. Der Bridge solver zeigt das sehr schön.
Um die Anzahl der möglichen Stiche im Bridge solver zu zeigen, bitte auf das Kästchen “2NT von West” klicken.
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