B60 – Den Schnitt möglichst vermeiden

Den Schnitt möglichst vermeiden beim SA-Kontrakt. Board 9 beim Turnier des BC München-Lehel am 2. Juli.

Die Reizung

Nord ist Teiler und könnte einen schwachen Zweifärber mit 6,5 Verlierern eröffnen, wenn man das vereinbart hat. Dann könnte die Reizung folgendermaßen ablaufen (siehe auch Zweifärber-Eröffnungen, Variante 2):

Verteilung Nord - Zweifärber
Verteilung Süd - starke Hand

2: Zweifärber mit Coeur + Unterfarbe

2♠: Relay, Partner darf nicht passen

3: Zweifärber C + K, max. 7 Verlierer

3♠: gute Piks, forcierend

4: Kürze in Pik, evt. längere Karos

4SA: Ass-Frage auf Karo-Basis

5♣: 1 Keycard von 5

6: 5 Keycards vorhanden, Abschluss

Ergebnisse

Es hat allerdings keines der Paare einen Zweifärber eröffnet. Die Reizung verlief sehr unterschiedlich und entsprechend unterschiedlich waren auch die Kontrakte. Mit offenen Karten wäre der optimale Kontrakt 7♠. Aus der Sicht von Süd kann man die Treff-Verlierer durch das Hochspielen von Coeur oder Karo entsorgen. Interessant ist das Abspiel, wenn man in 6SA gelandet ist

Ergebnisse

Der Spielplan beim SA-Kontrakt

Beim Kontrakt 6SA zählt man 11 Stiche von oben, wenn die Piks beim Gegner 3-3 verteilt sind. Wenn nicht, kann man den Kontrakt nicht erfüllen. Die Frage ist, wo der 12. Stich herkommt. Wenn der Coeur-Schnitt sitzt, kein Problem. Besser wäre es, wenn man ihn vermeiden könnte und der Gegner in die Gabel spielen müsste. Nach dem Treff-Angriff zieht Süd 6 Runden Pik. Man hat Glück mit der Verteilung der Pik-Karten beim Gegner.

Den Schnitt möglichst vermeiden

Den Schnitt möglichst vermeiden - Verteilung nach Stich 7

Nach Stich 7 ergibt sich folgendes Restblatt auf Nord-Süd. Ost musste auf Pik 3 Abwürfe tätigen und hat 3 Treffs abgeworfen, zuletzt den König. West trennte sich von 2 Treffs und einem Coeur. Auf Nord sollte man sowohl in Coeur als auch in Karo 3 Karten behalten, um ein Drohpotential in beiden Farben zu haben.

Es spricht einiges dafür, dass Ost sowohl die Karos als auch die Coeurs hat, aber keine Treffs mehr. Wenn man sowohl die D als auch die D auf Ost platziert ergibt sich folgende Spielweise:

Zuerst die beiden hohen Figuren in Coeur und Karo von Süd. West und Ost bedienen jeweils mit kleinen Karten. Dann eine weitere Runde Karo. Beim zweiten Mal bedient West mit dem B.

Sollte Ost tatsächlich die D haben, hat man gewonnen, da Ost jetzt in den Coeurs antreten muss. Also spielt man die 10 von Nord und es ist tatsächlich wie gewünscht.

Hätte man den Coeur-Schnitt gemacht, wäre der Kontrakt verloren gegangen.

Natürlich müssen die Karten nicht so liegen, aber man sollte in jedem Fall so viele Informationen über den Gegner sammeln wie möglich, bevor man die Entscheidung über den Schnitt trifft.

Ich habe die Reizung, die zu dem Kontrakt 6SA führte, nicht verändert, obwohl ich es so nicht gemacht hätte.

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