B90 – Reverse Drury mit gepasster Hand

BBO-Turnier des BC Planegg am 2.Dez, Board 25. Gespielt wurde an 7 Tischen. Bei diesem Board gab es die Gelegenheit, mit gepasster Hand die Reverse Drury Konvention anzuwenden. Diese Konvention ist besonders dann von Vorteil, wenn in 3. oder 4. Hand unterwertig eröffnet wurde.

Reverse Drury mit gepasster Hand

Nord ist Teiler und passt. Würden Sie auf Ost in zweiter Position mit dieser Hand eröffnen?

Verteilung Ost

2-mal wurde mit 1♠ eröffnet, allerdings entspricht das nicht dem Bietsystem Forum D. Bei uns hat meine Partnerin jedenfalls diszipliniert gepasst. Süd passt auch und jetzt komme ich auf West und eröffne ganz normal mit 1♠. Nord passt wieder und Ost bietet jetzt 2♣ (Fit in Pik und ab 11FV).

Verteilung Weat
Reverse Drury Hand

Die Reizung verläuft dann folgendermaßen:

West

1♠

2SA: 15-17 FL

Ost

Pass

2♣: Fit, ab 11 FV

4♠

Bei diesem Board bringt Reverse Drury keinen Vorteil, da der Eröffner ein starkes Blatt hat. Weiter unten habe ich deshalb die Verteilung etwas modifiziert. Dann zeigt sich der Nutzen dieser Konvention.

Der Spielplan

Als Ausspiel kommt 4 von Nord. Nach Ansicht des Dummies zähle ich 3 sichere Verlierer, 2 in Karo und einer in Treff. Da wir ein Spiegelblatt haben, gibt es auch keine Chance für Abwürfe. Entweder sitzt der Schnitt in Coeur auf die Dame oder ich muss den Gegner dazu bringen, von sich aus Coeur anzuspielen. Ich werde also alle meine Verlierer in Karo und Treff freiwillig abgeben.

Dann hängt es davon ab, welcher der beiden Gegner zum Ausspiel kommt. Wenn das Nord ist, hat man kein Problem. Er muss jetzt in die Coeur-Gabel oder in die Doppel-Chicane spielen. Kommt Süd mit Coeur zum Ausspiel, muss man darauf hoffen, dass nicht die D und die 10 bei Nord liegen. Sollte das der Fall sein, wird man verlieren. Wenn die beiden Figuren verteilt sind, ist es egal, was man in zweiter Position legt. Nimmt man den Buben und der wird mit der Dame gedeckt, muss man anschließend auf die 10 schneiden.

Wer vorher nicht die anderen Farben abgespielt hat, sondern den Coeur-Schnitt auf die Dame versuchte, ging dieses Mal leer aus.

Ergebnis

Wenn mit der Ost-Hand in zweiter Position eröffnet wurde, wird West mit der starken Hand Schlemminteresse haben. Einmal wurde erst in 5♠ gestoppt, was nicht mehr erfüllt werden konnte. An den restlichen 6 Tischen wurde immer 4♠ gereizt, allerdings nur 3-mal erfüllt. Die Ergebnisse im Einzelnen:

  • 4♠ =: 83 %
  • 4♠ -1: 25 %

Beispiel für den Nutzen von Drury

Wenn man bereits gepasst hatte, weiß man nie, ob der Partner eine volle Eröffnung hat oder nicht. Die Konvention Drury bewährt sich immer dann, wenn in 3. oder 4. Position unterwertig eröffnet wurde. Ich habe deshalb die Verteilung etwas abgeändert, um das zu demonstrieren. Ost hat immer noch eine einladende Hand, aber die Eröffnung auf West war unterwertig nach der 15-er Regel von Forum D Plus. Drury erlaubt es auf der 2-er Stufe zu stoppen. 2♠ kann man gerade noch erfüllen. Ohne Drury wäre man zumindest auf der 3-er Stufe gelandet.

Die Hand in 4. Position nicht zu eröffnen, würde auch zu einem schlechten Score führen.