Konventionen für ein erfolgreiches Bridgespiel

Konventionen für ein erfolgreiches Bridgespiel. In einer Partnerschaft benötigt man sowohl für den Reizvorgang als auch für das Gegenspiel eine Reihe von Vereinbarungen.

Beim Reizvorgang sind manche Konventionen abhängig vom verwendeten Bietsystem, andere kann man unabhängig davon anwenden. Bei vielen Konventionen werden noch unterschiedliche Varianten gespielt.

Auch beim Gegenspiel gibt es unterschiedliche Möglichkeiten zum Ausspiel und zur Markierung innerhalb einer Partnerschaft.

Die nachfolgende Liste schafft einen Einblick in die wichtigsten Konventionen. Die Kurzbeschreibungen sind nicht zum Erlernen von Konventionen gedacht, sondern als Erinnerungshilfe. Zum Erlernen der Konventionen gibt es verschiedene Kurse und die Bücher des Deutschen Bridgeverbands. Soweit möglich, enthalten die Beschreibungen Hinweise auf die entsprechenden Seiten in den Lehrbüchern. Von Zeit zu Zeit erfolgt eine Aktualisierung der Beschreibungen mit zusätzlichen Beispielen.

In einigen Fällen weichen die beschriebenen Konventionen von der offiziellen Version des Deutschen Bridgeverbands ab.

Im Newsletter von BBO findet derzeit eine Diskussion bezüglich einer sinnvollen Zahl von Konventionen statt. Ein Plädoyer für eine beschränkte Anzahl von Konventionen hält Larry Cohen: Wie viele Konventionen sind zu viele? Barbara Seagram hat jetzt in einer Antwort auf diesen Artikel ihre Sicht dargestellt. Beide Autoren sind weltbekannte Bridgelehrer und haben viele Bücher veröffentlicht.

Konventionen in der ungestörten Reizung

Konventionen in der Gegenreizung

Konventionen in der Wettbewerbsreizung

  • Wiederbelebung durch Eröffner: nach Gegenreizung und Pass des Partners
  • Fitsprung: Bestätigung des Fits im Sprung mit eigener langer Farbe
  • Lebensohl: 1SA Eröffnung des Partners gefolgt von Gegenreizung oder nach weak two der Gegner
  • Truscott: OF-Eröffnung des Partners – Kontra vom Gegner – 4-er Fit mit einladender Stärke 
  • Gegner mit beiden UF nach OF-Eröffnung: OF-Eröffnung des Partners – Gegner mit Zweifärber in UF
  • Landik: UF-Eröffnung des Partners – 1SA vom Gegner – Suche nach Oberfarbfit
  • Support Kontra: UF-Eröffnung – OF-Gebot des Partners – Gegenreizung
  • Gegner stört bei Multi Karo: Farbgebot oder Kontra des Gegners nach eigener Multi Karo-Eröffnung
  • LOTT (Law Of Total Tricks): Gesetz von der Gesamtzahl der Stiche
  • DOPI – ROPI: Der Gegner stört in der Schlemmreizung
  • Forcing Pass: In bestimmten Situationen muss der Partner nach einem Pass noch ein Gebot abgeben
  • Rekontra: dieses Gebot kann dem Partner Stärke zeigen oder es ist ein SOS-Signal

Markierung und Ausspiel

Durchschnittlich ist man im Turnier in der Hälfte der Boards im Gegenspiel. Für ein erfolgreiches Gegenspiel sollte man deshalb mit dem Partner Vereinbarungen für das Ausspiel  und für die Markierung treffen.  Es ist wichtig, dem Partner auf erlaubte Weise mitzuteilen, ob das Ausspiel fortgesetzt werden soll oder welche andere Farbe gewünscht wird. Das hängt natürlich vom Kontrakt ab (Farbe oder SA) und auch von den beim Dummy sichtbaren Karten nach dem ersten Ausspiel.

In den folgenden Dokumenten werden die gebräuchlichsten Vereinbarungen zum Markieren vorgestellt. Wie bei allen Konventionen gibt es auch hier verschiedene Optionen innerhalb der Markierungssysteme:

  • Hoch/niedrig – Standard-Markierung in Deutschland
  • Niedrig/hoch – populär in Polen und Skandinavien
  • Attitude – Kombination von Zu-/Abmarke und Farbvorzugssignal
  • Italienisch – Markierung mit geraden/ungeraden Karten

Einige zusätzlichen Vereinbarungen können in allen Markierungssystemen zur Anwendung kommen:

  • Lavinthal: Farbvorzugssignal im ersten freien Abwurf
  • Smith-Peter: Signal zur Fortsetzung der zuerst ausgespielten Farbe
  • Journalist: Ausspielkonvention für die 10 und die 9

Auch im Internet findet man eine Reihe von Dokumenten zur Markierung: