B148 – Zweifärber in der Gegenreizung

Sowohl nach einer Farberöffnung als auch nach einer 1SA-Eröffnung durch den Gegner besteht die Möglichkeit einen Zweifärber in der Gegenreizung zu zeigen. Die Gelegenheit dazu ist nicht so selten, wie anschließend anhand von einigen Beispielen erläutert wird. Eine Reihe von Konventionen erlaubt die Beschreibung von Zweifärbern, wobei jede dieser Konventionen Vor- und Nachteile hat:

Um einen Zweifärber reizen zu können, sollten bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:

  • beide Farben sollten mindestens zu fünft sein (bei stärkeren Händen kann es auch 5-4 sein)
  • die Werte sollten in den beiden Farben konzentriert sein. Werte in den Nebenfarben sind eher negativ zu bewerten.
  • Abhängig von der Gefahrenlage gibt es eine Höchstzahl von Verlierern, die nicht überschritten werden sollte:
    • 7 Verlierer in günstiger Gefahrenlage (Nichtgefahr gegen Gefahr)
    • 6,5 Verlierer in gleicher Gefahrenlage (Nichtgefahr gegen Nichtgefahr oder Gefahr gegen Gefahr)
    • 6 Verlierer in ungünstiger Gefahrenlage (Gefahr gegen Nichtgefahr)
  • Die Verliererzählung wird folgendermaßen durchgeführt:
    • Jede fehlende Top-Figur in einer der beiden langen Farben zählt als 1 Verlierer. Ein fehlender Bube zählt als 0,5 Verlierer.
    • jede kleine Karte in einer der beiden kurzen Farben zählt als 1 Verlierer. Ein besetzter König zählt als 0,5 Verlierer.

Heutzutage wird in den Bridgeturnieren sehr aggressiv gereizt und viele Spieler legen die oben beschriebenen Regeln sehr locker aus. Die folgenden 3 Beispiele aus kürzlich gespielten Turnieren sollten nicht unbedingt als Vorbild für Ihre zukünftigen Gebote genommen werden.

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