B157 – Der teure Zweifärber in der Wettbewerbsreizung

Board 15 beim Teatime-Turnier des DBV am 31. Januar 23. Der teure Zweifärber wird in der Wettbewerbsreizung etwas anders behandelt als in der ungestörten Reizung.

Der Reizbeginn

Nach der 1♣-Eröffnung von Nord bietet Ost 1. Darauf kommt von Süd 1♠. West schweigt und Nord zeigt den teuren Zweifärber mit 2.

Verteilung Süd

Was wäre jetzt Ihr Gebot auf Süd mit diesem Blatt?

  • 2♠
  • 2SA
  • 3SA

Der teure Zweifärber in der Wettbewerbsreizung

Süd sollte daran denken, dass die Gebote beim teuren Zweifärber in der Wettbewerbsreizung eine geänderte Bedeutung haben (siehe auch Lehrbuch Forum D Plus 2015, die Wettbewerbsreizung, S. 46).

Der teure Zweifärber von Nord verspricht nicht mehr 17FL wie in der ungestörten Reizung, sondern nur noch 16FL. Beim Antwortenden fällt das konventionelle Gebot 2SA-Moderateur weg. 2SA verspricht jetzt einen Halt in der Gegnerfarbe. Außerdem ist das Bieten eines teuren Zweifärbers nicht mehr selbstforcierend, sondern nur noch rundenforcierend.

Das bedeutet, der Eröffner darf mit 16-17FL auf folgende Gebote des Antwortenden passen:

  • 2SA: Stopper in Gegnerfarbe, 7-8FL
  • einfache Unterstützung einer Farbe des Eröffners
  • Wiederholung der eigenen Farbe ohne Sprung

Der Stopper in Karo von Süd ist nicht gerade überwältigend, aber ein anderes Gebot als 3SA kommt mit 9FL auch nicht in Frage. Das wird der End-Kontrakt.

Der Spielplan

West greift wenig überraschend mit einem kleinen Karo an und der Dummy auf Nord kommt auf den Tisch.

Verteilung Nord - der teure Zweifärber in der Wettbewerbsreizung
Verteilung Süd

Die gute Nachricht ist, dass auch Nord einen Stopper in Karo hat. Wenn die Trefffarbe 3-2 beim Gegner verteilt ist, hat man eigentlich sichere 9 Stiche: 2 in Pik, 1 in Coeur, 1 in Karo und 5 in Treff.

Die schlechte Nachricht ist das Single A auf Nord und damit die mangelnde Kommunikation zwischen beiden Seiten. Es gibt nur einen einzigen Übergang auf Süd mit A. Nach dem Gewinn des ersten Stichs mit A, muss man also das A auf Nord deblockieren, anschließend zum A auf Süd. spielen und den K abziehen, bevor die Trefffarbe entwickelt wird, da man nie wieder in die Hand kommt. Dabei muss man darauf hoffen, dass der Gegner in Pik nicht mehr als 1 Stich macht, da sicher noch 1 Stich in Treff und 2 Stiche in Karo verloren gehen.

Bei einem normalen Spielverlauf kommt es so und man erzielt 9 Stiche.

Das Gegenspiel

Laut Double-Dummy Analyse sollte der Kontrakt jedoch immer einmal fallen, aber wo war der Fehler der Gegenspieler? Mit verdeckten Karten dürfte es fast unmöglich sein, den Fehler zu vermeiden und selbst bei Ansicht aller 4 Hände ist es für mich nicht offensichtlich. Haben Sie eine Idee, in welchem Stich der Fehler geschah und welcher Spieler ihn gemacht hat?

Die Auflösung folgt auf der nächsten Seite.