Board 18 beim Turnier des BC Planegg am 16.Feb 21. Partner ist Teiler und eröffnet auf Ost 1♣. Süd passt und ich bin auf West mit folgendem Blatt an der Reihe:
Die Reizung
Ich habe 16F und ein Blatt mit interessanter Verteilung. Mein erstes Gebot ist 1♠. Nord passt und der Partner bietet 2♣. Das verspricht mindestens 5-er Treff und nicht mehr als 14F. Außerdem ist die Hand ungleichmäßig verteilt, sonst wäre das natürliche Gebot 1SA gewesen.
Ich reize jetzt forcierend mit 2♦, was mindestens 11FL und ein 5-er Pik verspricht. Wenn man NUF (Neue Unterfarbe Forcing) vereinbart hat, müsste Partner jetzt zuerst ein 4-er Coeur zeigen, wenn nicht vorhanden ein 3-er Pik, wenn beides nicht zutrifft mit 12-13FL 2SA und mit 14FL 3SA reizen. Partner bietet 2SA, also Minimum mit Coeur-Stopper und kein 3-er Pik.
Jetzt habe ich eine Entscheidung zu treffen. Den Treff-Fit kenne ich. Mit diesem starken Blatt will ich in jedem Fall Vollspiel. Mit der Chicane in Coeur könnte auch ein Schlemm gehen. Mögliche Gebote sind jetzt
- 3♥: das sollte forcierend sein. Wenn Partner jetzt allerdings 3SA bietet, bin ich genauso schlau wie vorher
- 4♣: das sollte Interesse an einem Treffschlemm zeigen. Hoffentlich sieht das der Partner auch so
- 6♣: Ein Gebot, bei dem es Bridgelehrern möglicherweise graust. Letztendlich habe ich mich für das Risiko entschieden, um Missverständnissen vorzubeugen.
Der Spielplan
Ausspiel gegen 6♣ ist ein kleines Coeur von Süd und Ost muss jetzt den Spielplan mit folgendem Blatt entwickeln:
In 6♣ kann man sich einen Verlierer leisten. Deshalb ist meines Erachtens am besten, in zweiter Position nicht vorzustechen, sondern den ♥K zu entwickeln. Jetzt kann man 2 Coeur-Verlierer auf West verschnappen und den Karo-Verlierer auf ♠A entsorgen. Das funktioniert auch gegen einen 4-1 Stand der Trümpfe beim Gegner und man ist nicht auf einen günstigen Stand der Piks angewiesen. Will man jedoch 13 Stiche machen, dann muss man den Coeur-Angriff in zweiter Position schnappen und versuchen die Piks hochzuspielen.
Bei der vorliegenden Verteilung kann man auch 6♠ erfüllen. Allerdings muss man dazu herausfinden, dass der Partner eine Top-Figur in Pik hat.
Das Ergebnis
Im aktuellen Turnier wurde 4-mal 4♠+2 gespielt, 3-mal 3SA+1, 1-mal 5♣ und einmal 6♣.
Wer das Board selbst spielen will, drückt zunächst die Taste “Next” bis das Ausspiel kommt. Danach übernimmt man mit “Play” die Kontrolle über das Spiel. Man kann jederzeit zwischen “Play” und “Next” wechseln. Durch Drücken von “GIB” erhält man die Anzahl der erzielbaren Stiche im Vergleich zum gereizten Kontrakt.
Kommentare zu diesem Beitrag bitte mit dem Kontakt-Formular oder direkt an info@turnierbridge.de.
Kritik zur Reizung oder zu der von mir vorgeschlagenen Lösung zum Abspiel bitte mittels der Kommentarfunktion.
ich hätte über 2SA erstmal 3 Pik geboten, was nun forcierend mit 6er ist, da der Partner ein 3er ja verneint hat.
Wenn der der Eröffner nun 3 SA bietet, kann man mit 4 treff den Fit forcierend anbieten.
Hätte Partner Kx in Pik und nur 3er Coeur, dann will man im Paarturnier sicher lieber Pik spielen.
zb. gegenüber Kx, Kxx, xx, Ak10xxx. Liebe Grüsse Udo
Natürlich gehen mit der aktuellen Beispielhand 7 Treff, wenn man davon ausgeht, dass die wenigsten
den Gross-Schlemm erreichen, ist es wichtig den Kleinschlemm in Pik zu spielen, falls der partner double Pik hat.