B186 – Müssen hier 2 von 3 Schnitten erfolgreich sein?

Paarturnier des BC München-Lehel am 7. November 23. Gespielt wurde an 9 Tischen. Bei Board 12 sind Nord-Süd in Gefahr. Müssen hier 2 von 3 Schnitten erfolgreich sein, um den Kontrakt erfüllen zu lönnen?

Die Reizung

Verteilung Nord

Meine Partnerin auf Süd eröffnet mit 2♣. Das ist bei uns die stärkste Eröffnung und verspricht entweder 23FL oder 9 Stiche in Oberfarben bzw. 10 Stiche in Unterfarben. Meine Antwort 2SA zeigt ab 8FL.

Reizung

Das folgende 3SA Gebot der Partnerin zeigt die ausgeglichene Hand ab 23FL. Daraufhin zähle ich mindestens 34 gemeinsame Punkte, die für den SA-Schlemm ausreichend sein sollten.

Müssen hier 2 von 3 Schnitten erfolgreich sein?

Ost greift mit 4 an und der Dummy kommt auf den Tisch:

Verteilung Nord - Müssen hier 2 von 3 Schnitten erfolgreich sein?
Alleinspieler
Verteilung Süd - starke Hand
Dummy

Die erste Feststellung ist, dass meine Partnerin um 1 Punkt geschwindelt hat. Trotzdem sollten 33 gemeinsame Punkte ausreichen. Allerdings müssen 2 von 3 notwendigen Schnitten erfolgreich sein.

Da nach dem Pik-Angriff die 8 auf Süd den Stich gewinnt, scheint der erste Schnitt zu gehen. Damit habe ich 11 Stiche sicher (3 in Pik, 2 in Coeur, 2 in Karo, 4 in Treff). Jetzt muss noch einer der beiden Schnitte in Coeur oder Karo erfolgreich sein.

Wenn die Karos beim Gegner 3-3 verteilt sind, hätte ich auch dann 12 Stiche, falls der Schnitt auf die D nicht sitzt. Also starte ich mit dieser Farbe und spiele ein kleines Karo von Süd zum A auf Nord und dann zum B. Leider hat West die D und spielt auch gleich noch Karo zurück. Damit ist klar, dass die Karos nicht 3-3 verteilt sind und West mit der 10 ein höheres Karo hat als ich auf Nord.

Ist der Schnitt in Coeur wirklich notwendig?

Verteilung nach Stich 4 - Müssen hier 2 von 3 Schnitten erfolgreich sein?

Vor dem eventuellen Schnitt in Coeur will ich jetzt erst einmal mehr über die Verteilung der Karten beim Gegner erfahren. Ich spiele ein kleines Treff von Süd zur D auf Nord und wiederhole den Schnitt in Pik. West wirft darauf ein kleines Coeur ab. Ost hatte also ursprünglich ein 5-er Pik.

Jetzt folgen 3 weitere Runden Treff. West bedient 3-mal und Ost wirft ein kleines Pik und ein kleines Coeur ab. Entscheidend ist, welche Karte ich auf Nord in der letzten Treffrunde abwerfe. Da Ost ein 5-er Pik hatte, kann ich den K nicht herausschneiden. Deshalb werfe ich ein Pik ab und behalte die 6 als Drohkarte gegenüber West.

Auf A von Süd wirft West ein weiteres Coeur ab. Es folgt ein kleines Coeur zum A auf Nord. Beide Gegner bedienen.

Damit ist restliche Verteilung beim Gegner klar: Ost hat noch 1 Pik und 1 Coeur, West hat noch 1 Karo und 1 Coeur. Ich muss also nicht schneiden und kann ohne Schnitt K und B abziehen.

Der Abwurfzwang von West

Verteilung nach Stich 9 - Abwurfzwang für West

Tatsächlich wäre der Schnitt in Coeur nicht erfolgreich gewesen. West kommt aber im 10. Stich in Abwurfzwang. Wirft West auf A ein Karo ab, wird mein kleines Karo hoch. Wirft West ein Coeur ab, bin ich nicht mehr auf den Schnitt in Coeur angewiesen.

Das Ergebnis

Ich hatte zwar die richtige Idee, aber die Durchführung war fehlerhaft. Damit bin einmal gefallen, wie einige andere auch. An 9 Tischen wurde der Kontrakt immerhin 3-mal erfüllt. Dort wurde jedoch von Süd gespielt und als Angriff kam von West ein kleines Karo oder ein kleines Coeur. Damit musste man sich für 12 Stiche nicht mehr anstrengen. Das zeigt, dass der Angriff unter einer Dame gegen einen Schlemm meist keine gute Idee ist.

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