Punkte zählen statt zu raten war unter anderem gefragt beim DBV Seminar “Alleinspielstrategien” von Marie Eggeling und Paul Grünke am 29. Mai. Für einen erfolgreichen Spielplan muss man Hinweise aus der Reizung, dem Ausspiel des Gegners und dem Spielverlauf berücksichtigen. Im Rahmen des Seminars wurden auch 2 Turniere gespielt. Eine Zusammenfassung des Seminars ist hier verfügbar.
Das folgende Board illustriert, dass man nicht immer auf das Raten angewiesen ist.
Die Reizung
Nach der 1SA-Eröffnung von Süd bietet West 2♠ und Ost hebt in 4♠. Je nach Partnervereinbarung kann die Reizung anders verlaufen sein, aber man sollte mit einem 10-Kartenfit in Pik im Vollspiel sein.
Der Spielplan
Als Ausspiel kommt von Süd ♥A gefolgt von ♥K und ♥D. Die dritte Coeur-Runde schnappt man auf West. Um den Kontrakt zu erfüllen, darf man neben den 2 Coeur-Stichen nur noch einen Stich verlieren. In Treff hat man keinen Verlierer und in Pik bei 10 Trümpfen vermutlich auch nicht.
Punkte zählen, statt zu raten
Es kommt also darauf an, in Karo nur einen Stich zu verlieren. Dazu muss man das ♦A und den ♦B beim Gegner richtig platzieren. Auf ♠A und ♠K bedient Süd mit ♠D und ♠B. Danach spielt man 3 Runden Treff und es fällt die ♣D bei Süd.
Süd hat bis jetzt 14 Punkte gezeigt: 3 in Pik, 9 in Coeur, 2 in Treff. Damit ist klar, dass Süd den ♦B aber nicht das ♦A hat. Ohne den ♦B hätte Süd nicht genügend Punkte für die 1SA-Eröffnung mit 15-17 F gehabt und mit dem ♦A hätte Süd zu viele Punkte für die 1SA-Eröffnung gehabt. Das ♦A muss also bei Nord sein.
Die erfolgreiche Spielweise ist: klein Karo von West zur ♦D auf Ost, wenn Nord klein bleibt. Danach ♦9 von Ost laufen lassen. Nord muss jetzt das ♦A nehmen.
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