B193 – Die Herausforderung einer extremen Verteilung

Board 15 beim Paarturnier des BC München-Lehel am 27.11.23. Gespielt wurde an 8 Tischen. Nord/Süd sind in Gefahr. Hier stellt sich die Herausforderung einer extremen Verteilung.

Die erste Bietrunde

Die erste Bietrunde

Süd eröffnet mit 1, Ihr Partner bietet 1♠ und der Partner des Eröffners sperrt mit 3. Jetzt sind Sie mit folgender Hand an der Reihe:

Verteilung Ost - Die Herausforderung einer extremen Verteilung

Sie haben zwar nur 13 Punkte, aber Chicane in zwei Farben (leider in einer vom Partner genannten) und nur 2,5 bis 3 Verlierer

Was wäre Ihr Gebot mit dieser Verteilung?

  • 4
  • 4
  • 4SA
  • 5
  • 6

Die Herausforderung einer extremen Verteilung

  • 4: Dieses Gebot zeigt zwar eine Länge in Karo, aber es besteht für mich die Gefahr, dass der Partner passt, wenn er nicht mehr als die bisher versprochenen 8 Punkte hat.
  • 4: Dieses Gebot zeigt eine starke Hand mit Kürze in Coeur. Es zwingt den Partner dazu, seine Hand weiter zu beschreiben. Die Karofarbe kann man dann in der nächsten Bietrunde zeigen.
  • 4SA: Es ist die Frage, was dieses Gebot bedeutet. Ist es die Ass-Frage für Pik, oder zeigt es einen Zweifärber in den Unterfarben? Hätte der Partner noch nicht gesprochen, wäre es definitiv der Zweifärber, aber nach dem 1♠-Gebot des Partners würde ich dieses Gebot nicht wählen.
  • 5: Dieses Gebot ist für mich ein Abschlussgebot und bittet den Partner zu passen
  • 6: Mit der vorliegenden Hand könnte man versucht sein direkt den Schlemm anzusagen. Ohne weitere Informationen von der Hand des Partners ist das jedoch nicht ohne Risiko.

Für mich ist 4 das Gebot, dass die Stärke der Hand zeigt und die Reizung offenhält.

Der weitere Verlauf der Reizung

Die Gegner sind in Gefahr und mischen sich nicht mehr in die Reizung ein. Auf Ihr 4-Gebot kommt vom Partner 4♠. darauf zeigen Sie jetzt Ihre Karolänge mit 5. Damit wandert die Verantwortung für den Endkontrakt zu Ihrem Partner mit folgendem Blatt:

Verteilung West

Er hat wesentlich mehr als ursprünglich versprochen:

  • Erstrundenkontrolle in Pik und Coeur
  • Top-Figur in der Farbe des Partners
  • Zweitrundenkontrolle in Treff
die komplette Reizung

West kann davon ausgehen, dass Sie maximal einen Verlierer in Treff haben, und sollte den Kleinschlemm in Karo ansagen. Das ermöglicht es Ihnen, noch den Großschlemm zu bieten.

Das Ergebnis

Der Großschlemm ist nicht zu schlagen. Von den 3 Verlierern in Treff können 2 auf A und A abgeworfen werden und der dritte Verlierer wird verschnappt.

Beim Turnier im BC München-Lehel wurde das Board an 8 Tischen gespielt und zweimal der Kleinschlemm erreicht. Einige Spieler auf West beharrten auf der Pik-Farbe. Dort sind aber nur 9 Stiche möglich.

Weitere Beiträge im Blog mit extremen Verteilungen: B17, B34, B43, B68, B70, B85, B86, B97, B100, B102, B109, B115, B127, B129, B152, B180, B182,

Hat jemand eine bessere Idee, wie man in den optimalen Kontrakt kommen kann? Bitte melden.

Kommentare zu diesem Beitrag bitte mit dem Kontakt-Formular oder direkt an info@turnierbridge.de.

1 Gedanke zu „B193 – Die Herausforderung einer extremen Verteilung“

  1. Ich würde beim Partner nicht mit allen Punkten in Pik und sonst nichts rechnen. Er könnte aber nutzlose Punkte in Coeur haben. Wahrscheinlicher hat er was in den Unterfarben. Mit dem Karo König müsste 6 Karo gehen (ein Abwurf auf Pik und ein Schnapper), ohne nicht. Ich würde 5 Karo ansagen, die ein Partner mit Pik A und K und Karo K in 6 heben sollte.

    Warum fehlt in der Liste eigentlich Kontra? Das kann kein Strafkontra sein.

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